https://www.tagesschau.de/wissen/forsch ... g-100.html
Es werden diverse Organisationen und Projekte angesprochen, herausgegriffen:
(...) Auch die Humboldt-Universität Berlin (HU) reagiert schnell und setzt die Kooperationen mit russischen Partnerinstitutionen aus. Stefan Karsch, der Regionalreferent für Osteuropa an der HU, hält die Entscheidung nach wie vor für richtig. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei auch ein Schreiben russischer Universitäten gewesen.
Darin hatten hunderte Rektorinnen und Rektoren erklärt, den Angriffskrieg zu befürworten. Im Brief ist die Rede von "Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine". Es sei wichtig, das Land, die Armee und den Präsidenten zu unterstützen. Außerdem werde es als Hauptpflicht aufgefasst, in der Jugend Patriotismus zu kultivieren.
CERN zieht Konsequenzen
Auch das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung in Genf, hat seine Zusammenarbeit mit Russland - und mit Belarus - weitgehend beendet. 2024 ließ der CERN-Rat die Kooperationsvereinbarungen auslaufen.
Nur mit dem Vereinigten Institut für Kernforschung (JINR) in Dubna nahe Moskau bleibt die Zusammenarbeit bestehen, weil das Institut als internationale Einrichtung gesehen wird. Dessen Beobachterstatus am CERN wurde aber, genauso wie für Russland, schon 2022 ausgesetzt.
Sprecher Arnaud Marsollier betont, dass die Organisation als Friedensprojekt nach dem zweiten Weltkrieg gegründet wurde, um Nationen zusammenzubringen. Deshalb könne man aber nicht alles akzeptieren. "Selbst wenn das CERN eine Art Zauberlabor ist, in dem so viele Länder ihren Beitrag leisten und multinationale Organisationen auf friedliche Weise zusammenarbeiten - können wir es meiner Meinung nach nicht völlig ignorieren, wenn die Welt verrückt spielt. In dieser Hinsicht war der Krieg in Europa ein großer Schock."
Immerhin steht die Ukraine dem CERN als sogenanntes "assoziiertes Mitglied" auch näher als Russland. Der CERN-Rat steht wiederum den Regierungen seiner europäischen Mitgliedsstaaten nahe, die mit Sanktionen hart gegen Russland vorgehen. Und die Sanktionen hätten die Zusammenarbeit mit Russland laut Marsollier ohnehin sehr erschwert. (...)
Auch DAAD lässt eine Brücke offen
Auch beim Deutschen Akademischen Austauschdienst verbleibt nur eine Brücke. Nach Angaben des Generalsekretärs Kai Sicks wird keine Aktivität von deutschen Studierenden oder Forschenden in Russland mehr gefördert. Der DAAD vergebe aber noch Stipendien an Studierende, die aus Russland nach Deutschland kommen.
Es sei wichtig, diesen Kanal als "letzte zivilgesellschaftliche Brücke" in diesem Bereich aufrecht zu erhalten. "Wir haben das auch vor dem Hintergrund der Geschichte gemacht, in der wir ja gesehen haben, dass im Dritten Reich viele deutsche Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Möglichkeit bekommen haben, ins Ausland zu flüchten und unterstützt zu werden. Ohne diese Möglichkeit wäre das für viele extremst bitter gewesen."
Lage für russische Forschende schwierig
Für Forschende in Russland ist die Lage nicht nur politisch schwierig. In der Wissenschaft werden weniger Daten ausgetauscht, Sanktionen verhindern den Zugang zu neuen Geräten und die Teilnahme an internationalen Konferenzen und Projekten ist erschwert. Damit steht die russische Forschung zunehmend isoliert da.

Links:
https://www.icarus.mpg.de/4296/projekte
https://home.cern/about/who-we-are/our- ... ber-states
https://de.wikipedia.org/wiki/ITER
https://de.wikipedia.org/wiki/Internati ... aumstation
https://www.daad.de/de/der-daad/kommuni ... -russland/